Es ist ein Unterschied, einem Menschen zuzuhören und dabei ganz bei ihm oder ihr zu sein, mitzufühlen, ihn zu spüren und das Gehörte und Gespürte auf sich wirken zu lassen oder ihn oder sie nur anzusehen, einzelne Worte zu hören und dabei eigene Gedanken zu spinnen.
Es ist ein Unterschied, einem Menschen zu begegnen und ihm oder ihr dabei in die Augen zu sehen oder vorbei zu gucken.
Es ist ein Unterschied, die eigenen Gefühle zu empfinden, die eigenen Gedanken zu hören oder so zu leben, als wenn es sie gar nicht gäbe.
Es ist ein Unterschied, sich die eigenen Gefühle einzugestehen, sie offen zu zeigen, sich nahen Menschen anzuvertrauen oder einen Mantel um sein Gemüt zu schließen.
Es ist ein Unterschied, die Eindrücke der Sinne bewusst in sich einfließen zu lassen oder im Denken zu verweilen.
Es ist ein Unterschied, die Empfindungen des eigenen Gemüts in sich zu tragen oder sie wegmachen zu wollen.
Es ist ein Unterschied, etwas zu Ende zu denken oder den Gedankengang beim ersten Aufkommen von Emotion zu beenden.
Es ist ein Unterschied, sich auf Unbekanntes einzulassen oder in Angst zu verharren.
Es ist ein Unterschied, offen oder verschlossen zu leben.
Das eigene Innere ist wie ein Haus mit vielen Etagen und Zimmern. Viele haben sich in einem einzigen inneren Raum eingerichtet und kennen und begehen die anderen Räume nicht.
Das eigene Bewusstsein ist die Ausdehnung der eigenen Aufmerksamkeit. Bei einigen ist sie auf die Größe eines inneren Raumes beschränkt, bei anderen ist sie weiter als die Umrisse des physischen Körpers und umfasst inneres und äußeres Geschehen zugleich.
Wer außer dir selbst weitet und engt dein Bewusstsein?
PS: Der Geist ist trickreich. Während du dieses hier liest, kann er dir einen Gang durch dein inneres Haus vorgaukeln, doch in Wirklichkeit sitzt du innerlich dort, wo du auch schon zuvor warst. Wenn du dich innerlich öffnest, ist Denken nur noch das Erscheinen von inneren Sätzen und Bilder und dein Erleben Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Körperempfinden, Fühlen, Denken, Spüren und wahres Sein zugleich. Nun sind alle Türen geöffnet und du bist in allen Zimmer deines inneren Hauses zugleich zuhause. Wenn es für dich stimmig ist: Öffne die Fenster und Außentüren und Menschen und Lebendigkeit wird kommen!
PS 2: Die innere Welt enthält Millionen von geistigen Räumen. Wir Menschen erschaffen sie selbst und unser Geist durchwandert sie. Viele finden keinen Ausweg aus den Räumen des Denkens. Das Internet ist ein Sinnbild für diese Räume. Du könntest Jahre deines Lebens von einer Seite zur nächsten gehen, immer wieder Neues ‹erleben› und in manchen Momenten wirst du dabei die Weite deines wahren Wesens vergessen haben. Wenn die Unterhaltungsindustrie in einigen Jahren Spielhöllen erschaffen haben wird, in denen der Spieler in einem Tank mit Salzwasser in Körpertemperatur, einer Cyberbrille und Kopfhörern intravenös ernährt liegt, dann vergisst der Spieler nach einer Weile seine wahre Existenz und ist nur noch im Spiel. Viele Menschen erleben dieses heute bereits im Geist: Sie sind in inneren Räumen unterwegs und sich nicht gewahr, wie weit sie ihr Bewusstsein hierfür zusammengezogen haben.
PS 3: Der Erhabene lebt ohne das Bild eines inneren Hauses. Er oder sie hat alle inneren Wände aufgehoben.
erwachen Erwachen ist ein Weg freies Denken innere Welt Erfüllung
verletzt sein ganz leben Test zum Erwachen
veröffentlicht am 31.7.2016, letzte Änderung am 15.9.2016 um 13:00 Uhr
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